Mode-W-Neubau bekommt Richtkrone
Quelle: Kreiszeitung Wesermarsch | vom Mittwoch, 27. Juli 2011 | Elsfleth | Seite 16
Gebäude wird Verkaufsfläche des Modehauses in Bardenfleth um knapp 800 Quadratmeter erweitern – Eröffnung für Herbst geplant
MOORRIEM. Es war ein steiniger Weg dorthin, was heute Abend in Bardenfleth gefeiert wird: Der Neubau von Mode W bekommt seine Richtkrone. Mit geladenen Gästen aus Politik und Wirtschaft, vor allem aber den Mitarbeitern und Nachbarn wollen Lars und Wilfried Clausen heute Richtfest feiern. Wenn alles nach Plan läuft, stehen ab Herbst knapp 800 Quadratmeter zusätzlich als Verkaufsfläche zur Verfügung. VON KATHRIN WEIGERT
Es ist ein Kompromiss für Lars Clausen, der als Bauherr auftritt, und dessen Vater Wilfried. Eigentlich wollten sie die Verkaufsfläche auf insgesamt 4050 Quadratmeter erweitern. Nach vielen Querelen, die schnell die politischen Ebenen bis nach Hannover erreicht hatten, wird die Verkaufsfläche von Mode W in Bardenfleth nun um knapp 800 auf insgesamt fast 2950 Quadratmeter steigen. „Wir sind ein bisschen entspannter“, sagt Lars Clausen, wenn er zurückblickt. „Aber es ist eigentlich nicht das Ziel, wo wir hinwollten.“ Mehr als vier Jahre lang kämpfte das Modehaus um die Baugenehmigung für eine Erweiterung.
Der Verkauf läuft weiter
Im vergangenen Oktober dann war Baubeginn für den Neubau neben dem Modehaus. Etwas mehr als ein Jahr wird seitdem vergangen sein, wenn voraussichtlich im Oktober/November Eröffnung sein wird. Wobei das Wort „Eröffnung“ nicht ganz stimmt, wie Lars Clausen erläutert: „Wir schließen ja nicht. Es wird einige kleine Einschränkungen geben. Aber der Bau jetzt und auch später das Umräumen gehen bei vollem Betrieb über die Bühne.“
In der Ecke zwischen dem Neu- und dem Altbau wird es einen neugestalteten Haupteingang geben, durch den die Kunden das Modehaus betreten werden. Neuund Altbau werden im Inneren des Gebäudes offen gestaltet und miteinander verbunden sein.
Durch den Neubau bekommt die Damenmode im gesamten Geschäft mehr Platz. Denn diese wird in Teilen vom Altbau in den Neubau verlagert und kann dadurch großzügiger präsentiert werden. „Das Sortiment bleibt gleich, aber die Damenabteilung wird eben entzerrt“, erläutert Lars Clausen. Die Männerabteilung bleibt so gut wie unangetastet.
Reine Verkaufsfläche wird nur das Erdgeschoss des Neubaus werden, im Obergeschoss sind Lagerflächen und das Änderungsatelier geplant. Doch auch im Altbau wird sich einiges ändern. „Die Fläche wird anders aufgeteilt, Marken werden vielleicht verschoben“, sagt Lars Clausen. Außerdem bekommt der Altbau ein verbessertes Brandmeldesystem mit Sprinkler- sowie elektronischer Lautsprecheranlage.
Trotz aller Freude auf das Richtfest heute üben die Clausens weiterhin Kritik. „Wir sind ein bodenständiges, familiengeführtes Unternehmen, das sich auf die Bedürfnisse der Bevölkerung einstellt“, sagt Wilfried Clausen, der mit seiner Frau Erika im Jahr 1976 ins Geschäft seines Vaters Hermann Clausen einstieg. „Wir sind nach wie vor der Ansicht, dass die Raumordnung geändert werden muss, damit mittelständische Betriebe nicht gezwungen werden, aufzugeben“, so Wilfried Clausen. Betrieben, gerade wenn sie so eine lange Tradition wie das Modehaus vorweisen können, müsse es möglich sein, sich weiterzuentwickeln. „Nicht zu bauen, hätte das Aus dieser Firma bedeutet“, macht Wilfried Clausen deutlich. Unter anderem deshalb, weil die einzelnen Marken den Modegeschäften erst ab einer Mindestverkaufsgröße bestimmte Konditionen zusichern.
Unter den derzeitigen Bedingungen sei es außerdem schwierig für die Unternehmen, Nachfolger zu finden, die diese übernehmen möchten. „Es geht darum, weiter existieren zu können“, sagt Wilfried Clausen, der froh ist, dass er diese Sorge nicht hat: Sohn Lars ist seit 2004 Mitinhaber von Mode W. Doch Lars Clausen ergänzt: „Wir haben den Kampf ja nicht nur für uns gemacht, sondern auch für jene Unternehmen, die auch einmal in so eine Lage kommen.“